Gedruckte Werbung schneidet unter realistischen Bedingungen in vielen Fällen klimafreundlicher ab als digitale Formate – insbesondere bei Prospekten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle LCA-Studie („Life Cycle Assessment“) des Öko-Instituts Freiburg, die das Treibhausgaspotenzial von Print- und Onlinewerbung umfassend verglichen hat. Untersucht wurden klassische Printwerbemittel wie Prospekte und Zeitungsanzeigen im Vergleich zu ihren digitalen Pendants (Online-PDFs und Web-Bannern).
Die wichtigsten Ergebnisse: Gedruckte Prospekte verursachen pro 1 Mio. Impressionen rund 642 kg CO₂ – etwa fünfmal weniger als Online-PDFs und
Printanzeigen in Tageszeitungen liegen bei 67 kg CO₂, digitale Banner bei 102 kg CO₂.
Dabei zeigt die Studie klar: Die tatsächliche Umweltwirkung hängt von mehreren Faktoren ab – darunter Papierart, Produktionsprozesse, Reichweite, Datenvolumen, Nutzungsdauer und Energieeinsatz. Nachhaltigkeit entsteht also nicht durch ein pauschales „Print oder Digital“, sondern durch bewusste Entscheidungen im richtigen Kontext.
Ein oft unterschätzter Aspekt: Gedruckte Medien werden häufiger geteilt – im Schnitt erreichen Prospekte 1,9 Leser und Zeitungsanzeigen sogar 2,7 Leser. Dadurch verteilt sich der CO₂-Ausstoß auf mehr Personen und verbessert die Bilanz pro Kontakt deutlich. Während digitale Werbung vor allem durch Datenvolumen, Serverleistungen und die Nutzung der Endgeräte Emissionen verursacht, kann Print gezielt optimiert werden – etwa durch den Einsatz nachhaltiger Papiere, erneuerbarer Energien und effizienter Produktionsprozesse.
Viele Unternehmen haben Print in den letzten Jahren vorschnell abgeschrieben – zugunsten rein digitaler Strategien und aus dem Glauben heraus, damit automatisch nachhaltiger zu handeln.
Diese Studie zeigt: So einfach ist die Realität nicht.
Als Druckunternehmen freuen uns diese Erkenntnisse besonders – nicht aus Selbstzweck, sondern aus Verantwortung. Wir zeigen jeden Tag, wie klimabewusste Printprodukte heute aussehen können: effizient produziert, hochwertig umgesetzt und mit echtem Mehrwert für Marken und Kampagnen.
Vielleicht ist jetzt der Moment, alte Entscheidungen neu zu hinterfragen – und Print nicht als „vergangenes Medium“, sondern als bewusste, wirksame und verlässliche Lösung für nachhaltige Kommunikation neu zu denken.